Mit Spiel und Spaß zum LernerfolgSommercampus im Francisceum-Gymnasium in Zerbst kommt bei Schülern gut an
Die Schüler der Schülerfirma Auxxilium helfen bei der Organisation des Sommercampus des Francisceums in Zerbst. In diesem Raum wird experimentiert. Fotos: Kaya Krahn
Der diesjährige Sommercampus des Francisceum Gymnasiums in Zerbst ist gut besucht. 51 Schüler haben sich angemeldet. Eigentlich steht Spiel und Spaß im Vordergrund, wie jedes Jahr, doch nach der Pandemie soll die Woche noch etwas anderes bewirken: Lerndefizite durch Corona abfangen.
Von Kaya Krahn
Zerbst ● Es ist still in den Fluren des Francisceum-Gymnasiums in Zerbst. Gerade stecken die Schüler in ihren Projekten des diesjährigen Sommercampus, so vertieft, dass niemand plaudernd durch die Flure streift. “In den vergangenen Tagen haben die Kinder teilweise die Pausen durchgearbeitet, weil sie so viel Spaß an ihrem Projekt hatten”, sagt Susan Lanfer, Organisatorin der Lernveranstaltung sowie Latein und Kunstlehrerin an der Schule.
Spielerisch sollen die Kinder in dieser Woche an den Lernstoff herangeführt werden. “Es gibt ganz verschiedene Angebote, von Mathe über Methodenlernen zu physikalischen Experimenten”, sagt Lanfer. Besonders Letztere sei in diesem Jahr sehr beliebt. “Im Home-Schooling hatten die Kinder keine Möglichkeiten, solche Experimente zu machen.” 15 verschiedene Angebote hat das Francisceum aufgefahren, für insgesamt 51 Schüler, die in fünf Kleingruppen lernen. “Das Interesse seitens der Schüler war wirklich sehr groß in diesem Jahr.” Woran das liegt? “Ich nehme an, dass ihnen das gemeinsame Lernen während Corona gefehlt hat.”
Susan Lanfer wird bei der Veranstaltung tatkräftig unterstützt: Die Schülerfirmen Auxxilium und Hurrycan helfen, wo sie nur können. Wohlgemerkt in ihrer Freizeit. Genau wie die Kollegen, die die Angebote betreuen. “Ich bin allen so dankbar für ihren Einsatz”, sagt Lanfer.
Neben Spiel und Spaß soll der diesjährige Sommercampus aber auch die Lernrückstände, die durch die Pandemie entstanden sind, abfedern. Die älteren Schüler von Auxxilium, die die Jüngeren betreuen, sind durch Nachhilfeangebote geübt darin, Fragen zu beantworten und Lernstoff zu vermitteln. “Schüler helfen Schülern wird bei uns großgeschrieben”, sagt Lanfer. 27 Schüler sind bei Auxxilium aktiv.
Die Schülerfirma Hurrycan unter der Leitung und Betreuung von Susanne Schirmer, Lehrerin für Mathematik und Physik, kümmert sich um das leibliche Wohl. Täglich bereiten die Schüler dieser Firma Mittagessen für alle Teilnehmer vor.
Mit Schülerfirmen kennt sich Victoria Witte von Gründerkids gut aus. “140 Schülerfirmen gibt es in Sachsen-Anhalt”, sagt sie. Gründerkids ist ein Landesprojekt der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS). Ziel soll es sein, die Zahl der Schülerfirmen im Land zu erhöhen, um Eigeninitiative und unternehmerische Kompetenz zu fördern. Eigeninitiative will Witte auch im Francisceum fördern: “Wir üben hier Problemlösung. Die Kinder sollen sich einen Wunsch-Ranzen basteln, der genau ihren Bedürfnissen entspricht.”
Die Aufgabe kommt in der Gruppe gut an. “Der Ranzen soll bunt sein und nicht so langweilig”, sagt die Schülerin Hanna. “Fast eine Stunde haben wir daran gebastelt”, fügt ihr Freund Jason hinzu. Leider noch nicht zur Gänze erfolgreich, die Träger bleiben noch nicht kleben. Immerhin hält das Logo – ihr Logo genauer gesagt, zusammengesetzt aus ihren Anfangsbuchstaben. Ob ihnen der Sommercampus gefalle? “Ja, es macht ganz viel Spaß”, sagt Laura, die Dritte der Ranzen-Gruppe.
Spaß haben auch die Kinder bei den physikalischen Experimenten. Dabei werden sie unter anderem von Friedrich Schmidt betreut, Physik und Mathematikstudent. Warum ein Schaltkreis Schaltkreis heiße, fragt er die Schülerin Maja. “Na, weil es einen Kreis ergeben muss”, antwortet sie. Ganz logisch eben.
Heute endet der Sommercampus. Doch das Lernen ist damit nicht vorbei: Ab Montag geht die Schule nach den Ferien wieder los