Junge Kunst in enormer VielfaltFrancisceumsstiftung lädt zum Besuch des Nachwuchswettbewerbes ein

Verfasst von Daniela Apel am 24.09.2021

Einzelne Objekte verfügen über einen QR-Code fürs Handy, den Annemarie Reimann hier ausprobierte, um das Werk in Gänze zu erfassen.

Einzelne Objekte verfügen über einen QR-Code fürs Handy, den Annemarie Reimann hier ausprobierte, um das Werk in Gänze zu erfassen.

Zum 27. Mal veranstaltet die Francisceumsstiftung jetzt den Nachwuchswettbewerb “Junge Kunst in Anhalt”. Über 60 Arbeiten sind eingegangenen, die sich die Jury nun als erste ansah, um die diesjährigen Preisträger zu küren. Auch das Publikum, für das die Ausstellung ab sofort geöffnet ist, kann seinen Favoriten wählen.

Zerbst ● Zwischen Bleistiftzeichnungen, Scherenschnitten und Schwarz-Weiß-Aufnahmen zieren überdimensionale Figuren aus Klebeband derzeit den Alumnatskorridor des Gymnasiums am Weinberg. “Ich freue mich, dass wir trotz Corona wieder so eine schöne Ausstellung haben”, sagt Veronika Schimmel. Sie ist Geschäftsführerin der Francisceumsstiftung, die den renommierten Nachwuchswettbewerb “Junge Kunst in Anhalt” bereits zum 27. Mal ausrichtet.
Normalerweise findet jener immer zu den Zerbster Kulturfesttagen im Frühjahr statt. Pandemiebedingt erfolgte diesmal eine Verschiebung in den Herbst hinein. “Der Termin ist ungewohnt”, gesteht Susan Lanfer. Gemeinsam mit ihren Kolleginnen Steffi Heger und Anke Rauschenbach hat die Kunstlehrerin die vielfältigen Exponate aufgehängt und wirkungsvoll arrangiert. Insgesamt 63 Arbeiten trafen ein und damit deutlich weniger als in den Vorjahren. Die Teilnehmer kommen vom Philanthropinum und dem Walter-Gropius-Gymnasium aus Dessau, vom Ludwigsgymnasium Köthen, dem Gymnasium Jessen und natürlich dem Francisceum selbst. “Und wir haben zwei Einzeleinreichungen”, ergänzt Susan Lanfer.
Auffällig sei der hohe Anteil an Werken aus dem Bereich Grafik und Fotografie, sagt sie. Vergleichsweise zahlreich vertreten sind Plastiken im Gegensatz zur Malerei, der dritten Kategorie, in der in den beiden Altersgruppen 15 bis 17 Jahren und 18 bis 20 Jahren jeweils dotierte Preise vergeben werden.
Die Auswahl trifft eine Jury, die sich erneut aus den beiden ehemaligen Kunstlehrern Siegfried Döring und Annett Heydecke sowie Annemarie Reimann, Dozentin an der Hochschule Anhalt, zusammensetzt. Die drei durften Zum 27. Mal veranstaltet die Francisceumsstiftung jetzt den Nachwuchswettbewerb “Junge Kunst in Anhalt”. Über 60 Arbeiten sind eingegangenen, die sich die Jury nun als erste ansah, um die diesjährigen Preisträger zu küren. Auch das Publikum, für das die Ausstellung ab sofort geöffnet ist, kann seinen Favoriten wählen. jetzt als erste in die Ausstellung eintauchen, in der thematisch der Mensch im Zentrum steht, wie Susan Lanfer sagt.
Sie erzählt von vielen Porträts, die sich mit der eigenen Identität auseinandersetzen, aber auch von eingefangenen Gefühlen. Ein gewisser Pessimismus und Weltschmerz spiegele sich bereits in den Titeln einzelner Werke wie “Einsamkeit”, “Alptraum” oder “Ausweglosigkeit” wider. “Zu Zweit” und “Verbindungen” heißen andere Exponate, die den Wunsch nach Gemeinschaft einfangen, die viele während der Corona-Lockdowns vermissten. Die Kontaktbeschränkungen, die galten, sind für Susan Lanfer ebenfalls der Grund für all die Gruppenarbeiten. Diese würden die Lust zeigen, zusammen Dinge zu kreieren.
Sie spricht vom Zeitgeist, der in der Ausstellung mitschwingt und für deren Besuch man ein Handy mitbringen sollte. Denn nur dann lassen sich die Objekte in ihrer Gesamtheit erfassen, die mit einem auffälligen QR-Code ausgestattet sind. Sobald dieser eingescannt ist, ergänzen Filme, Musik oder Erzählungen die dreidimensionalen Plastiken, die noch dazu mit An- und Ausschaltern ausgestattet sind.
Moderne Kunst trifft da im Alumnatskorridor auf traditionelle Techniken wie die Kaltnadelradierung oder die Acrylmalerei. Was die Jurymitglieder letztlich mehr überzeugte, bleibt abzuwarten. “Mein Favorit ist nie bei den Preisträgern dabei”, bemerkt Veronika Schimmel lächelnd.
Allerdings wird ebenfalls wieder ein Publikumspreis verliehen. Bis zum 22. Oktober besteht für Ausstellungsbesucher die Möglichkeit zur Stimmabgabe. Nach den Herbstferien soll dann die feierliche Auszeichnungsveranstaltung stattfinden. Zu sehen ist die “Junge Kunst in Anhalt” anschließend noch bis zum 1. Dezember.



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