Ein Schnappschuss aus der Hofpause (Artikel aus der Zerbster Volksstimme)Rätselteilnehmer erkennen Motiv und auch die abgebildeten jungen Frauen

Verfasst von Daniela Apel am 17.01.2022

Die gesuchte Aufnahme stammt von einer Schwarz-Weiß-Postkarte, die Leser Helmut Schrickel der Volksstimme zur Verfügung stellte.

Die gesuchte Aufnahme stammt von einer Schwarz-Weiß-Postkarte, die Leser Helmut Schrickel der Volksstimme zur Verfügung stellte.

Den Blick vom Hof des Zerbster Francisceums durch das Tor hinaus auf die Brüderstraße erkannten viele Volksstimme-Leser. Auch das Rätsel, wer die drei jungen Frauen auf dem Schwarz-Weiß-Foto sind, konnte rasch gelöst werden.
Die dieses Mal von uns gesuchte Ansicht beim beliebten Heimatfotorätsel hat sich in den zurückliegenden Jahrzehnten kaum verändert. So erkannten viele Volksstimme-Leser, dass es sich um den Hof des Francisceums am Weinberg handelt, wo sich auch das Museum der Stadt befindet. Der Blick des Fotografen richtete sich damals durch das Tor hinaus auf die Brüderstraße / Ecke Haselopstraße. Es handelte sich um einen Herrn Biscan, der damals die Aufnahmen für die Postkarte von Zerbst anfertigte, die mit den Neubauten am Teufelstein, der Stadthalle und der Alten Brücke noch drei weitere Motive der Stadt zeigte. Für 20 Pfennig war die Ansichtskarte in Schwarz-Weiß erhältlich, die Helmut Schrickel der Volksstimme zur Verfügung gestellt hat. Sie spiegelte ein lebendiges Zerbst wider, fing der Fotograf doch an jedem der Orte Menschen ein, die dort zufällig vorbeikamen.
Auf dem Hof des heutigen Gymnasiums, das zu der Zeit Erweiterte Oberschule (EOS) war, drückte er ab, als drei junge Frauen um das Rondell spazierten. “Das in der Mitte bin ich”, rief Ingeborg Guschewski aus Lübs begeistert in der Lokalredaktion an. 1969, als die EOS den Namen “Albert Kuntz” erhielt, legte sie dort das Abitur ab, um später als Lehrerin an die Schule zurückzukehren. So berührte sie das Foto besonders, an dessen Aufnahme sie sich noch gut erinnern kann. “Das war in der großen Pause”, blickte Ingeborg Guschewski zurück. Sie erzählte von verschiedenen Schnappschüssen, die der Fotograf machte. “Ich wusste aber nicht, wofür”, ergänzte sie. Die schlanke hochgewachsene junge Frau links neben ihr sei Beate Bournot, rechts “das war meine Freundin Ingeborg Sehl”, verriet die Lübserin. Dass seine Schwester hier auf dem Bild zu sehen ist, erkannte natürlich auch Helmut Sehl aus Polenzko.
Als das Trio die EOS besuchte, war Helmut Topf Direktor, wie Ingeborg Guschewski berichtete. Jener habe auf dem Schulgelände gewohnt, sagte Andreas Indenbirken, der mit dessen Sohn befreundet war. “Martin und ich gingen in eine Klasse bis zur Achten”, erzählte er. Und zum Wohnblock im Hintergrund merkte Andreas Indenbirken an, dass in diesem jetzt seine Tochter samt Familie wohne.
Harald Neupert wohnte als Kind ebenfalls in dem Mehrgeschosser, oben in der dritten Etage, bevor sie ins Haus gegenüber zogen. Sein Vater war Schumacher und hatte seine Werkstatt in dem Gebäude, das bis heute ein Fenster zum Schulhof hin besitzt. “Da hat er die reparierten Schuhe an die Schüler gleich rausgegeben”, schilderte der Zerbster.
Unzählige Schülergenerationen sind durch die gotischen Portale geschritten. “Meine Frau besuchte die EOS von 1957 bis 1961”, erzählte Helmut Lehmann. Davor habe bereits ihr Vater das Abitur am Francisceum abgelegt, später ihre eigene Tochter und auch die Enkel besuchen das Gymnasium. Er selbst habe dort über die Volkshochschule die mittlere Reife abgelegt. Dass sich auch mal die Berufsschule in den Kellergewölben des einstigen Franziskanerklosters befand, wussten noch Ursula Hackemesser und Gisela Thiem.

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Quelle: https://epaper.volksstimme.de/volksstimme#/main/dynamic?path=storefront~2Fpublication.html%3Ftitle_bar%3Dfalse%26publication%3D9080da9f-da22-4094-a090-2bb72309f5dc&scope=1642155662692



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