Besuch im MDR-LandesfunkhausDie "Rasenden Reporter" erhalten Einblick
Sie nennen sich nicht umsonst “Rasende Reporter”. Schließlich haben sich die Schüler dieser AG
(Arbeitsgemeinschaft) des Zerbster Gymnasiums Francisceum viel vorgenommen und wollen nicht
jede Unterrichtsstunde im Klassenraum verbringen. Den elf Schülerinnen und Schülern aus den 5.
und 6. Klassen geht es nicht nur darum, einen Einblick in die Arbeit eines Journalisten zu erhalten,
sondern neben ihrer Schule auch darum, andere Vereine, Firmen und Menschen vorzustellen, ihren Wohnort und ihre Heimat näher kennenzulernen und alles unter die Lupe zu nehmen.
Dazu zählte auch ihr kürzlicher Ausflug in die Landeshauptstadt. Diesmal waren sie besonders
aufgeregt, gestanden die Schüler. Führte die Halbtagesfahrt doch in das MDR-Landesfunkhaus nach
Magdeburg. Hier sollten sie einen Einblick bekommen, welchen Aufwand es bedeutet und welche
Anstrengungen die Mitarbeiter unternehmen müssen, bis Sendungen, Ton und Bild übers Radio bzw.
Fernsehen zu den Zuhörern und Zuschauern gelangen.
Jeder mit Schild und Bändchen um den Hals ausgestattet und somit gut sichtbar als “Besucher”
deklariert, startete die eineinhalbstündige Führung durch die riesige Sendeanstalt.
Schon der erste Halt beeindruckte. Im großen Studio wurde dort Platz genommen, wo ansonsten die
Quizsendung “Quickie” aufgenommen wird. Sie erfuhren viel über die Vorbereitungen und den
Ablauf einer Sendung. Schülerin Pia musste gleich zur Probe auf den Moderatorinnensessel und
stellte dem Mitschüler-Kandidaten die erste Frage. “Falsche Antwort”, oje, nichts ist mit einem
Autogewinn. Nun mussten die Mitschüler, die als Zuschauer auf den Rängen saßen, helfen und ihr
Wissen unter Beweis stellen. Geht es doch in dieser Sendung um Wissen über Land und Leute des
Sendegebietes Sachsen, Thüringen und unser Sachsen-Anhalt. Oliwier, ein Schüler der 6. Klasse, meinte dazu: “Ich hätte mir das nicht zugetraut, Kandidat zu sein. Hätte Angst, mich zu blamieren.”
Schon wartete die nächste Station in Form des auch im Haus ansässigen mdr-Radiostudios. Hier
erwartete sie eine besondere Überraschung. Waren sie doch kurzfristig Gast der Live-Sendung und
haben die spontanen Fragen des Moderators zu ihrer AG und ihrer Zerbster Schule gekonnt
beantwortet. Julian, mit seinen 10 Jahren der jüngste und zugleich größte Schüler, wie dem
Moderator auffiel, hatte auch Herzklopfen, stand aber ebenso wie Franz und Pia Rede und Antwort.
Natürlich hatten die rasenden Reporter auch Fragen. Welch eine Aufregung muss man als Ansager haben? Immer in die richtige Kamera schauen und die Kameraführung im Blick haben, wo das rote Licht aufleuchtet, oftmals vom Teleprompter den Text ablesen, als wenn man ihn auswendig kann und dann auch noch sekundengenau die Redezeit einhalten. “Und was ist, wenn bei einer Live-Sendung dieser Teleprompter ausfällt und der Text fehlt?”, wollte Martha wissen. Gott sei Dank haben die Moderatoren noch ihre kleinen Kärtchen zur Hand, wo sie alles ablesen können. Dies erfuhren die Gäste bei der Besichtigung des Nachrichtenstudios.
Und auch der Regieraum, wo auch der Zusammenschnitt der aufgezeichneten Aufnahmen und die
Hintergrundbilder rechtzeitig zusammengestellt werden, fand Interesse der Gruppe.
Es war ein toller Ausflug, waren sich die Schüler einig. “Man hat viel dazugelernt und konnte auch
mal hinter die Kulissen schauen”, so Franziska. Während sich der Eine beeindruckt von der
vielen und teuren Technik zeigte, stellte der Andere schon leise die Frage: “Beim nächsten Besuch,
komme ich dann ins Fernsehen?”.
An dieser Stelle möchte sich das Schülerteam beim MDR-Funkhaus für die super Führung sowie bei
den Mitarbeitern, vom Moderator bis zu den Aufnahmeleitern, für die Zeit und Geduld recht herzlich
bedanken. Dank gilt auch den Eltern der Schüler, die für den Transport der Kinder sorgten und nicht
zuletzt an den Förderverein der Schule für die Unterstützung.